Pandemie FAQ – Für Unternehmen und Unternehmensberater
Wie können Sie in der Krise reagieren? Welche Möglichkeiten gibt es? Checkliste für Unternehmer in der Corona-Krise …
Mindestens die folgenden 6 Punkte sollten im Rahmen eines möglichen Grobkonzepts berücksichtigt werden und um unternehmensspezifische Maßnahmen ergänzt werden:
#1 Finanzen überprüfen und ständig optimieren
Für eine optimierte Liquiditätsplanung gilt gerade jetzt alle Abteilungen Ihres Unternehmens auf die Kosten hin zu “controllen”. Jede Abteilung des Unternehmens ständig zum Beispiel im Wochen-Rhythmus neu bewerten.
Alle nicht zwingenden Ausgaben sollten Sie streichen inkl. aller anstehender Investitionen. Neue Projekte wenn möglich zeitlich verschieben. Mit Lieferanten über längere Zahlungsziele verhandeln, wenn Sie dies nicht schon getan haben. Ihr Lager sollte ganz eng an die Produktionsmöglichkeiten angepasst werden. So sollten Sie nach Möglichkeit wenig Lagerkapazitäten neu aufbauen. Es gibt aktuell auch die Möglichkeit der Stundung von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern. Ein gute Steuerberatung sollte Ihnen hier den besten Weg vorschlagen können.
#2 Betreiben Sie ein aktives Kundenmanagement
Eine offene und aktive Kommunikation mit den Kunden über die gemeinsame Situation sollte für Sie Pflicht sein. Gehen Sie direkt auf Ihre Kunden zu und kommunizieren Sie die aktuelle Situation.
Halten Sie aktiv den Kontakt zu Ihren Kunden. Wenn möglich sollten Sie die Auftragsgrößen, Liefertermine und Konditionen mit Ihren Kunden nachverhandeln. Versuchen Sie die Produkte und Dienstleistungen zu modifizieren und der neuen Marktsituation anzupassen. Nutzen Sie die Möglichkeiten der Digitalisierung. z.B. Web-Seminare anbieten
#3 Versuchen Sie auch alternative Lieferketten aufzubauen
Es ist jetzt wichtig dass Sie rechtzeitig nach alternativen Lieferanten suchen (z.B. Europa statt Asien). Folgen Sie dem Trend zukünftig möglichst neue Lieferketten in geographischen Nähe aufzubauen. Es macht unbedingt Sinn eine neue Schulung des Einkaufs vorzunehmen. Auftragsgrößen, Liefertermine und Konditionen mit den Lieferanten sollten Sie nachverhandeln um Ihre Kostenstruktur zu senken.
#4 Versuchen sie die Kapazitäten an Mitarbeitern zu reduzieren
Lassen Sie die Schichten reduzieren und setzten Sie auf eine Einführung von 2- oder 3-Tageswoche. So können Sie auch durch das Abschalten von bestimmten Fertigungslinien
Kosten einsparen. Natürlich sollten Sie hier eng mit den Arbeitnehmern zusammenarbeiten. Am besten stimmen Sie sich hier zunächst mit der Arbeitnehmervertretung ab.
#5 Ein vorausschauendes Mitarbeiter-Management ist jetzt notwendig
Passen Sie die Homeoffice-Regelungen an. Prüfen Sie in allen Abteilungen die Möglichkeiten für ein Home Office. Eine Möglichkeit ist die Bildung von sich vertretenden, aber unabhängigen Arbeitsgruppen oder kompletter Organisationseinheiten (Team A und Team B), die rollierend im Büro oder im Homeoffice arbeiten. Im Rahmen dieser Änderungen ist die Ausnutzung und Neuverhandlung von Arbeitszeitkonto-Regelungen möglich. Auch die Möglichkeiten von (unbezahltem) Urlaub und Kurzarbeit sollte mit dem Betriebsrat diskutiert werden.
#6 Beantragung von Krediten überdenken
Welche Möglichkeiten haben Sie um Ihre Liquidität wieder zu steigern? Rechnen Sie jetzt mir einer langen “Durststrecke”. Laut verschiedenen Studien wird der Aufschwung möglicherweise erst wieder im 04. Quartal 2021 einsetzten.
(a) Sprechen Sie Ihre Hausbank an.
(b) Factoring
(c) Über staatliche Institutionen aus dem Corona-Fonds
(d) Auf Basis eines Grobkonzepts, das Bedarf und Refinanzierung zeigt